Wettbewerb Wohn- und Geschäftshaus in Kaulsdorf
Die städtebauliche Idee basiert auf dem Aufgreifen der, dem Baugrundstück gegen überliegenden, gestaffelten Blockrandbebauung. Entlang der Heinrich-Grüber-Straße wird eine nahezu 4-geschossige Gebäudezeile in der vorhandenen Bauflucht mit einer Länge von ca. 42m platziert, allein zum Nachbargrundstück erfolgt eine Staffelung bzw. Abtreppung durch die Ausbildung einer Terrasse. An den beiden aufeinander treffenden Straßen wird eine prägnante Ecksituation ausgebildet, der ca. 8m breite Gebäudegiebel des 4-Geschossers setzt sich in der Bauflucht der Baunsdorfstraße noch einmal um ca. 14m fort.
Hier folgen ein 1-geschossiger Gebäudeteil und ein 3-geschossigen Baukörper. Durch diesen „Einschnitt“ und die Höhenstaffelung wird die Charakteristik der offenen Bauweise der Straße aufgenommen und es entsteht eine gefällige Gebäudekomposition. Die „Parameter“ eines Staffelgeschosses können damit rechnerisch als „kompensiert“ betrachtet werden.
Die Anordnung und Gliederung der Baumassen erfolgt auf dem unregelmäßigen, 5-eckigen Grundriss bzw. Zuschnitt der Tiefgarage. Das begehbare und begrünte Plateau ist, bautechnisch bedingt, um ca. 90cm herausgehobenen, dadurch wird die Rampenlänge optimiert, auch sind die Büroräume und die Wohnung im Erdgeschoss herausgehoben (Hochparterre).
Zwei Gebäudekanten orientieren sich an den angrenzenden Straßen, die weiteren drei resultieren aus der Grundstückssituation – den erforderlichen Abstandsflächen zu den benachbarten Grundstücken und dem Abstand zum erhaltenswerten Baum an der Grundstücksspitze.
Funktional entstehen 2 Terrassen, eine unmittelbar vor dem Besprechungs- und Pausenraum des Geschäftsgebäudes, eine weitere am Gebäudeeinschnitt, zugängig von einem Vorstandszimmer. Durch die Gebäudekomposition entsteht ein interessantes, wohlproportioniertes Gebäude mit eigenständigem Charakter und besonderer Strahlkraft.
Die Geschosshöhen resultieren aus der jeweiligen Nutzung (3,5m im Büro, 3,0m beim Wohnen), die absoluten Gebäudehöhen orientieren sich an den benachbarten Bebauungshöhen.
Die Gebäudekonfiguration setzt die am Bahnhofsvorplatz beginnende Blockrandbebauung fort und stärkt damit den städtischen Charakter in Nähe des S-Bahnhofs. Auch in seiner Funktionsmischung aus Wohnen und Arbeiten ist die Bebauung zukunftsweisend. Durch die Höhenstaffellungen ist auch das Einfügen in die Umgebung gegeben. Darüber hinaus wird an der Heinrich-Grüber-Str. eine bauliche Qualität angelegt und mit „städtischem Leben“ gefüllt.